1959 ist das Gründungsjahr des Quartiervereins. Es gab noch keine Siedlung im Steig, im Dättnau standen die in den 40er Jahren erbauten Häuser an der Hündler- und an der Dammwiesenstrasse, einzelne Häuser da und dort und verstreut liegende Bauernhöfe. Die Ziegelei war die dominante Industrie, in kleinem Mass auch die Altmaterialfirma Maag. 1970 zählte das Dättnau 561 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Siedlung Steig als Teil des Dättnauer Quartiers, entstand 1969 bis 1973 mit 296 Wohnungen. Die Bewohnerzahl blieb bei etwa 800 Personen konstant, denn eine bauliche Erweiterung ist nicht möglich.  

 

Seither gibt es eine gewaltige Bevölkerungsentwicklung. Die Einwohnerzahl vom Dättnau (inkl. Steig) erreichte 1983 bereits1502 Personen. Diese stieg bis 2022 auf 3720 Personen an.

 

Unter den Stromleitungen 1960...

... und 2024.

Mein Bericht beschränkt sich auf die Zeitspanne von 1975, meinem Eintritt in den Vorstand des QVDS, bis 1984, dem Zeitpunkt meiner Wahl ins Stadtparlament. Als Aktuar schrieb ich im Namen des Vorstands unzählige Protokolle, Briefe an Behörden und auch an Firmen. So zum Beispiel an die Keller AG Ziegeleien, um den Bau einer Tennishalle auf dem frei werdenden Ziegelei-Areal zu verhindern, an die Altmetallfirma Maag, welche auf ihrem Lagerplatz im oberen Dättnau ölhaltige Abfälle mit entsprechender Rauchentwicklung verbrannte oder an den Schiessverein wegen des Schiesslärms. Die Hauptprobleme der damaligen Zeit:

·       Schlechte Busverbindungen, nur mit Haltestellen an der Steigstrasse, ohne Fahrten ins Quartier

·       Kein Schulhaus, langer Schulweg nach Töss

·       Kein Laden, nur sehr beschränkte Einkaufsmöglichkeiten durch fahrbare Verkaufsläden der Grossverteiler.

·       Der Schiesslärm. (Die heutige Freizeitanlage war damals ein Schiessstand)

        usw.

 

Der Vorstand befasste sich schwergewichtig, in vielen Sitzungen, mit den Themen Schiesslärm, dem Kampf für bessere Busverbindungen, einem speziellen Veloweg entlang der Zürcher- und Steigstrasse und der Einflussnahme auf die Entwicklung des Ziegelei-Areals nach der Stilllegung der Produktion im Jahr 1974. Verhindert werden konnte eine Begradigung der Dättnauerstrasse im hinteren Dättnau, eine «Rennstrecke» blieb uns erspart, denn die Tempo 30-Zone war noch in weiter Ferne. Weitere Themen waren die Schaffung eines Fussballplatzes, der Holztreppenbau am Auenrainweg, die Einrichtung einer Hundetoilette.       

 

Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden durch Mitteilungen im «Aushang» mit den Standorten im Steig, bei der Bushaltestelle Steigmühle und an der Dammwiesenstrasse über die Vorstandstätigkeit orientiert. «Euses Blättli» erfüllte diese Aufgabe ab 1987, später ergänzt durch das Internet.

 

Die Freizeitanlage in 1987...

...und in 2024.

In den Jahren 1975 bis 1984 befasste sich der Vorstand des Quartiervereins nicht nur mit Anliegen der Quartierbevölkerung. Wichtig war auch die Förderung der Quartiergemeinschaft. Im Programm standen das 1. August-Feuer, der alljährliche Herbstbummel, der Altersausflug, die Klausfeier für die Kinder und die Teilnahme am Albanifest. Der durchschnittliche Reingewinn von etwa Fr 2000.00 ermöglichte eine tiefen Mitgliederbeitrag von Fr 10.00 und die Finanzierung verschiedener Anlässe. Ein «Aufsteller» für den Vorstand waren die jeweils von 50 bis 60 Personen gut besuchten Generalversammlungen.

 

Wir dürfen uns weiterhin erfreuen an engagierten Vorstandsmitgliedern, die sich einsetzen für ein wohnliches Quartier, für eine lebendige Gemeinschaft, für einen guten Behördenkontakt.

 

Text: Haymo Empl

Fotos: zVg Haymo Empl, Simone Tobler, Winbib, Christine Schär