Dättnau-Steig soll eine eigene S-Bahnhaltestelle bekommen - Masterplan Winterthur Süd, Stand Arbeiten April 2022
Abb. 1: Übersicht über die aktuelle Stossrichtung mit Tunnel, zwei Halbanschlüssen und S-Bahnhaltestelle Dättnau-Steig
13. April 2022/dae
Ausgangslage
Die Stadt Winterthur muss die städtebauliche Weichenstellung des Gebietes zwischen dem Autobahnanschluss Töss und der Bahnlinie vornehmen. Zur Bewältigung der hohen Anzahl an Projekten in diesem Raum und um diese in eine gemeinsame Richtung zu lenken, erarbeitet die Stadt Winterthur den «Masterplan Winterthur Süd». Die Ergebnisse bilden die Grundlage für die weitere Überarbeitung des Generellen Projekts für den 6-Spurausbau der A1 im Abschnitt Töss mit dem ASTRA und dem Kanton.
Prozess
Die Erarbeitung des Masterplans in Workshops erfolgt mit einer Arbeitsgruppe, die sich aus städtischen und kantonalen Vertretungen zusammensetzt und ist im Herbst 2022 abgeschlossen.
Inhalt und Stossrichtung
Die Autobahn und die Bahnlinie mit der S-Bahnhaltestelle bilden den infrastrukturellen Rahmen des gesamten Perimeters. Hierfür werden drei grundlegende Entscheide gefällt (Abb. 1):
Daraus ergibt sich ein erhebliches Potenzial zur künftigen Neuausrichtung des gesamten Gebiets. Diese aktuellen Stossrichtungen gilt es in der nächsten Bearbeitungsphase bis Frühling 2022 zu erhärten und zu vertiefen.
Potenziale
Nächste Schritte
Die vorliegenden Erkenntnisse entsprechen einem Einblick in die Werkstatt. Die Masterplanung läuft noch bis im August 2022. Bis dahin gilt es, die erstellten Thesen zu prüfen und schärfen. Im Herbst soll der Masterplan durch den Stadtrat verabschiedet werden. Damit werden die grundlegenden Entwicklungsabsichten für
den Winterthurer Süden festgelegt. Zur planungsrechtlichen Festlegung wurde im Zuge der Teilrevision des Richtplans 2018 beantragt, die Planungsabsichten aufzunehmen und abzubilden. Die entsprechenden Anträge wurden im Rahmen von zwei Anhörungen vor der kantonsrätlichen Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt (KEVU) erläutert und diskutiert. Der Entscheid durch den Kantonsrat ist noch ausstehend. Gleichzeitig laufen Gespräche mit sämtlichen kantonalen Ämtern sowie mit dem ASTRA und der SBB zur Aufgleisung der entsprechenden Projekte. Die Überarbeitung des Generellen Projekts zum 6-Spurausbau der A1 durch das ASTRA sollen auf Basis der Erkenntnisse frühestens 2023 gemeinsam mit der Stadt Winterthur und dem Kanton wiederaufgenommen werden.
Bericht von Martin Jakl, Projektleiter Amt für Städtebau, Auskunft unter 052 267 40 37, martin.jakl@win.ch
Ausbauprojekt A1 - Schreiben Regierungsrat an ASTRA (26.08.2020)
06. Oktober 2020/dae
Der Zürcher Regierungsrat hat sich an der Vernehmlassung des ASTRA zum Ausbauprojekt A1 im Raum Winterthur beteiligt (siehe Seiten 3 und 4). Dabei ist der Regierungsrat den Argumenten und Einwänden der Stadt Winterthur und den betroffenen Quartiervereinen gefolgt.
Im Schreiben an die ASTRA hält der Regierungsrat fest, dass der Abschnitt Töss einer gesonderten Betrachtung bedarf.
Erstens sind die städtebaulichen Chancen und Risiken in einem Parallelprozess, bei dem die Federführung bei der Stadt Winterthur liegt, zu prüfen. Die Erkenntnisse aus diesem Prüfprozess können anschliessend in der weiteren Planung berücksichtigt werden.
Zweitens soll die geplante Gewässerführung der zurzeit überdeckten Töss in diesem Abschnitt erneut und noch vertiefter beurteilt werden mit dem Ziel, den Flussraum aufzuwerten.
Insgesamt soll durch die weitere Bearbeitung dieser beiden Punkte und der Gewährleistung der verkehrlichen Entlastung eine städtebau-lich und landschaftsräumlich optimale Lösung erzielt werden.
Die Antwort des ASTRA steht nun aus. Wir bleiben jedoch zusammen mit unseren Partnervereinen wie die Tösslobby an dem Thema dran.
Daniel Aebischer, Präsident
11. Juli 2020/da
Seit etlichen Jahren herrscht regelmässiger Stau auf dem A1-Abschnitt zwischen Kempttal und Winterthur-Töss. Das Astra hat deshalb entschieden, dass das Nadelöhr zwischen Winterthur Töss und Ohringen auf durchgehend 6 Spuren ausgebaut werden soll. Obwohl die Beseitigung der Staus wohl eine gute Sache ist, wird der Ausbau wie er geplant ist, unser Quartier noch stärker von der Stadt trennen und uns langfristig wohl auch mehr Strassenlärm und Verkehr bringen.
Stossend dabei ist, dass unterhalb Dättnaus keine Lärmschutzmassnahmen geplant sind. Hinzu kommt die Lärmbelastung, welche während der Bauzeit zu erwarten ist. Sämtliche Kunstbauten unterhalb Dättnaus müssen abgerissen und neu erstellt werden. Die Stadtplaner haben kürzlich das Projekt 2040 vorgestellt, wo vorgesehen ist, dass der Stadtteil Töss ein Innovationsstandort werden soll. Von einem repräsentativen «Stadttor» war ebenfalls die Rede.
Wir müssen aber feststellen, dass die Stadtregierung bisher jedoch noch nicht sonderlich viel gegen die Pläne des Astra unternommen hat, welche die Visionen der Stadtplanung wohl mehr oder weniger zunichte machen. Zusammen mit der Tösslobby haben wir den Stadtrat zur Einflussnahme aufgefordert und wünschen uns, dass sich dieser für eine verträglichere Variante einsetzt. Wichtig ist hierbei die Unterstützung aus der Bevölkerung und aus der Politik. Als nächstes wird es eine Vernehmlassung des Teilprojekts bei Töss geben, wo die Stadt Winterthur, durch den Kanton vertreten, Änderungen fordern und stichhaltig aufzeigen muss, dass das Projekt für Winterthur grosse negative Auswirkungen haben wird.
Dario Agustoni, Aktuar & Ressort Quartierentwicklung
Ausbauprojekt A1
Brüttener Tunnel
11. Juli 2020/da
Die SBB planen zur besseren Erschliessung der Nordostschweiz zwischen Winterthur und Zürich die Kapazitäten weiter auszubauen. Hierbei soll ein Tunnel zwischen Bassersdorf und Winterthur gebaut werden und so die Strecken Zürich-St.Gallen und Zürich-Weinfelden verkürzen.
Um den Tunnel vom Hauptbahnhof Winterthur zu erschliessen, planen die SBB eine ca. 300 Meter lange Überwerfung (siehe nebenstehend auch die Antwort des Zürcher Regierungsrat). Aus Sicht der Stadt kann und sollte jedoch auch geprüft werden, ob nicht eine weniger einschneidende Variante möglich wäre. Gestützt vom Winterthurer Gewerbeverband, TCS und VCS konnte von unabhängigen Fachexperten nachgewiesen werden, dass es durchaus ohne das riesige Bauwerk geht. Weiter zweifeln die Vertreter der genannten Vereine auch daran, dass die Haltestelle Försterhaus, wie von den SBB behauptet, den Bahnverkehr behindern würde.
Deshalb wurde der Stadtrat aufgefordert, den Antrag zur Streichung der Haltestelle im Richtplan, wie dies die SBB forderten, wieder rückgängig zu machen.
Dario Agustoni, Aktuar & Ressort Quartierentwicklung