Der Fassdaubenclub Neuburg stellt sich vor
Als Daube/Fassdaube bezeichnet man die Längshölzer, aus denen ein Küfer in der historischen Bauweise ein Wein- oder Bierfass zusammensetzt. Früher wurden Dauben auch als Skier verwendet. Dieses Skifahren wurde früher auch in Neuburg praktiziert. Seit 1953 gibt es den Fassdaubenclub Neuburg. In den Zeiten als die Winter noch Winter waren, wurde das legendäre Fassdaubenrennen veranstaltet. Damals waren Holzfässer noch gang und gäbe. Heute sind die meisten Fässer aus Metall und die Fassdauben eine gesuchte Rarität. Bis ins Waadtland sind Mitglieder des Fassdaubenclubs schon gefahren, um sich noch ursprüngliche Eichenfässer zu besorgen. Denn echte Fassdauben sind für die Teilnahme am Rennen Pflicht, ebenso wie das Tragen von Militärstiefeln oder Wanderschuhen und die einfache Bindung aus Lederriemen. Dem Material entsprechend ist auch der Fahrstil mit Fassdauben an den Füssen eher eigenartig. Aber egal, beim Fassdaubenrennen geht es nicht primär um die Geschwindigkeit, im Vordergrund steht das Spektakel! Leider muss das Fassdauben-Rennen mangels Schnee mittlerweile in Wildhaus stattfinden.
Der steile Hang bei Neuburg wird sportlich seit 1953 anders genutzt. Alle zwei Jahre organisiert der Fassdaubenclub das Rutschbahnfest. Pfeilgerade erstreckt sich eine 160 Meter lange Rutschbahn das Wiesenbord hinunter. Alt und Jung stürzt sich jeweils auf kleinen Plastikschlitten mit Tempo 50 ins Abenteuer. Strohballen bremsen die Wagemutigen an Ende der Bahn. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm mit Musik und Verköstigung.
Aus dem Dättnau und von Wülflingen her gibt es Bus-Shuttles zum Veranstaltungsort. So pilgern alle zwei Jahre viele Dättnauer Familien nach Neuburg, um diese alte Tradition zu feiern.
Text und Fotos: Fassdaubenclub Neuburg
Quellen: Fassdaubenclub Neuburg, www.stadt.sg.ch, Winterthurer Zeitung, Der Landbote