Menschen von hier und ihr Blick aufs Quartier
Ruedi Lamprecht wohnt seit bald 40 Jahren hier im Dättnau. Damals, als Dättnau für ihn, seine Frau und die drei Töchter das Zuhause wurde, wohnten 660 Menschen hier im Quartier, sein Haus war mit Wiese umgeben und Bauernhäuser in Sichtweite. Am Quartier heute schätzt er die guten Nachbarschaften, die Menschen, die sich engagieren und die schönen Spaziergänge.
Herausforderung Schnee
Kaum im Dättnau eingezogen, wurde das Quartier von einem Bauschub erfasst und es war jahrelang eine Baustelle hier. Dass es heute mit dem Kafi Ziegelstein wieder einen Begegnungsort und mit den neuen Läden Einkaufsmöglichkeiten hat, darüber freue ich mich. Auch, dass die Stadt mit dem Bus gut erreichbar ist.
42 Jahre lang war ich bei der SBB tätig – bis auf wenige Jahre immer als Lokführer. Die Frühschicht im Winter stellte mich in den 80er Jahren und Anfang der 90er Jahre vor spezielle Herausforderungen. Ich erinnere mich an Tage, da sollte ich morgens um 03.00 Uhr zur Arbeit – auf der Strasse aber lag 30 cm Schnee. Damals wurde frühmorgens noch nicht gepfadet.
Um pünktlich in der Führerkabine meines Zuges zu stehen, musste ich an solchen Wintertagen zuweilen bereits morgens um 02:15 Uhr aus dem Haus und das Fahrrad das Zicki hinunter (!) kräftig stossen bis zur Hauptstrasse.
Mein Lieblingsort im Dättnau
Mein liebster Rückzugsort ist mein Obstgarten, das ist mein Réduit. Ich arbeite gerne dort, habe Obstbäume, die ich hege und pflege: einen Zwetschgen- und einen Kirschbaum sowie einen Nussbaum. Die Früchte, die ich ernte, verteile ich in meiner Familie und auch im Dättnau.
Mein Obstgarten befindet sich oberhalb des Quartiers. Die Aussicht auf die Berge und über das Dättnau geniesse ich sehr. Manchmal sitze ich einfach dort, rauche eine feine Zigarre und geniesse es.
Burdenen und Kachelöfen
Ein weiteres Hobby von mir ist Holzen. Das war schon so, als ich noch Lokführer war – es war mein Ausgleich zur Arbeit. Ich mache «Burdenen» für den Kachelofen. ich habe verschiedene Öfen bei mir im Haus, zum Teil auch als Dekoration.
Wünsche, die ich habe
Ich würde mir wünschen, dass man im Quartier vorsichtiger und rücksichtsvoller unterwegs ist – sowohl die Auto- wie auch Velofahrer:innen. Und wenn ich könnte, würde ich einen Velo-Laden ins Dättnau holen.
Ruedi Lamprecht (67), lebt seit 38 Jahren im Dättnau
Text und Foto: Monika Waldburger